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Zurück ins "Neue Normal"

Aktualisiert: 16. Mai 2020

Nach der akuten Phase des Krisenmanagements rund um das Corona-Virus beginnen die Unternehmen so langsam, sich auf die Rückkehr in das Büroleben und die Werkhallen vorzubereiten. Das liest sich flockig ist aber doch nicht ganz so trivial...



Derzeit werden immer mehr Lockerungen verkündet - durch das föderale System in Deutschland ist dies ganz schön verwirrend, da die Lockerungen in ganz unterschiedlicher Weise ausfallen.


Ein kurioses Beispiel hierfür ist ein Golfplatz, nicht weit vom Insight-Center der Academy entfernt. Dessen Green erstreckt sich über zwei Bundesländer. Während das Golf spielen in Schleswig-Holstein schon erlaubt war, war dies in Hamburg noch verboten. So konnten nur die Löcher auf der Schleswig-Holstein-Seite bespielt werden und der Golfplatz konnte vorerst nur halb öffnen. Auch eine Art Stufenmodell :-)


Wir sind abhängig von vielen Faktoren...

Theoretisch wussten wir es schon vorher, jetzt hat es jeder längst gemerkt: Besondere Lagen, wie die der Pandemie, kann nicht durch Einzelpersonen oder einzelne Unternehmen direkt beeinflusst werden - der Bewegungsspielraum beträgt hier häufig auch nur 1,50 m. Hierzu hatte ich bereits einen Blog-Artikel mit dem Titel "BCM, Krisenmanagement und Corona" verfasst. Wir sind abhängig von der Ansteckungsrate, Verdopplungszahlen, Einschätzungen von Virologen und Epidemiologen, der Entwicklung und Freigabe eines Impfstoffs, möglichen Folgewellen und Reaktionen und Beschlüsse durch den Bund und die Länder.


So gibt es viele Informationen, die wir analysieren und verarbeiten müssen - teils in einem recht hohen Tempo. Das war schon mit den rasch zulaufenden Einschränkungen so aus und geht auch mit dem Umgang der Lockerungen weiter.


Der Schutz der Mitarbeitenden muss sichergestellt sein!

Einige Unternehmen beschäftigen sich schon seit einigen Wochen mit verschiedenen Konzepten, den eigenen Betrieb wieder in ein "neues Normal" zurück zu führen und stehen hier im Austausch miteinander - vor allem Alumni-Gruppen unserer BCM Academy aber auch viele virtuelle Branchen-Treffen finden zu diesem Thema statt. Viele wissen viel und haben gute Ideen, aber keiner hat tatsächlich Erfahrung im Umgang mit dieser Krise. So hält man zusammen, hilft sich gegenseitig. Es wird überlegt, wie das Beste aus dieser Situation gemacht werden kann und sukzessive in besagte "neue Normalität“ zurückkehren können. Dabei sind auch die Empfehlungen der Experten (also der richtigen Experten, nicht den 1.000 Experten, die plötzlich aus dem Boden schießen) und die Erlasse der Regierung zu berücksichtigen. Und dabei ist natürlich der Schutz der Mitarbeitenden auf dem höchstmöglichen Niveau sicherzustellen.


Weiterhin ist bei der Rückkehr in den Normalbetrieb auch die geänderte Nachfrage und das Abnahmeverhalten zu beachten. Für wann soll das Ziel "100 Prozent" gesteckt werden? Gerade im Bereich von Investitionsgütern und hochpreisigen Konsumgütern aber auch Dienstleistungen ist die Nachfrage deutlich zurückgegangen. Bei Abnehmern, Partnern, Kunden, Zulieferern - schlicht allen - herrscht absolute Unsicherheit darüber, wann sich dieser Zustand ändern wird.


Die Vorsicht und das Zögern kann man bei derlei Szenarien schon nachvollziehen...

Das "Stufenkonzept" sollte pro Standort erstellt werden, da - je nach Unternehmen - hier lokale, nationale und gegebenenfalls auch internationale Regelungen beachtet werden müssen. Es sollte beschreiben wann und unter welchen Voraussetzungen welches Leistungsniveau angestrebt wird. Zwischen den einzelnen Stufen sollten zeitlich mindestens zwei Wochen eingeplant werden, um mögliche Infektionsfälle isolieren zu können. Bei einigen Unternehmen ist aber gerade der Schritt von Stufe 1 (zum Beispiel 20 % der Mitarbeiter kommen zurück ins Büro) zu Stufe 2 (zum Beispiel 50 % der Mitarbeiter kommen zurück ins Büro) schon jetzt ganz vorsichtig in Monaten gerechnet worden. Die Sorge vor der zweiten Welle ist hier der Treiber. Wenn jetzt alle Mitarbeiter zurück kehren und Einer viele ansteckt und die Vielen mehr anstecken ist die Situation eine andere. Die meisten haben rasch reagiert und die Mitarbeitenden ins Homeoffice geschickt. Verteilt auf die Unternehmen waren meistens nur wenige Mitarbeiter tatsächlich erkrankt und somit für mindestens 2 Wochen ausgefallen. Das ließ sich alles händeln. Undenkbar, wenn nun eine Vielzahl an Mitarbeitenden erkrankt! Die Fürsorgepflicht würde schnell hinterfragt werden, Prozesse stehen erneut still oder interne Prozesse brechen zusammen. Die Vorsicht und das Zögern kann man bei derlei Szenarien schon nachvollziehen...


Demnach müssen für die Rückkehr der Mitarbeiter ins Büro oder in die Werkhallen auch unbedingt die eigenen bestehenden Konzepte zum Arbeitsschutz, zur Arbeitssicherheit sowie zu sonstigen Sicherheitskonzepten geprüft und sehr wahrscheinlich angepasst werden.


So sollten geeignete viruzide Desinfektionsmittel an Ein- / Ausgängen sowie Wasch- und WC-Räumen bereit gestellt werden. Bereiche mit hoher Fluktuation müssen unter Umständen häufiger gereinigt werden. Desinfektionsmittel und sonstige Schutzausrüstungen sind in ausreichender Menge für einen Zeitraum von mindestens 18 bis 24 Wochen einzuplanen und zu lagern. Hier müssen dann sowohl der Verbrauch kontrolliert werden, als auch die Haltbarkeit im Auge behalten werden. Desinfektionsmittel haben eine derzeitige Lieferzeit von ca. 3 Monaten!


Es sollten Schutz- und Hygiene-Anweisungen und Regeln an Zugängen und in besonderen Bereichen (Toiletten, Raucherbereiche, Bereich von Aufzügen, Treppenaufgängen etc.) ausgehängt werden.


Auch bei Pausen müssen lieb gewonnene Gewohnheiten geändert werden...

Auch bei Pausenzeiten müssen lieb gewonnene Gewohnheiten gegebenenfalls geändert werden - es muss eine maximale Frequentierung von Pausenräumen und Kantinen festgelegt werden. So muss man vielleicht auf die gesunden Salat-Buffets mit Selbstbedienung verzichten, es kann nicht das ganze Team gemeinsam an einem Tisch sitzen und fröhlich plaudern. Manche Unternehmen überlegen schon, dass Mitarbeitende sich mit dem Betreten der Kantine über ein Zutrittssystem ein- und beim Verlassen wieder auschecken müssen, sodass der gemeinsame Aufenthalt nachvollziehbar ist. Bei Face-to-face-Meetings ist dies ja häufig schon gegeben - aber auch diese werden vermutlich zunächst auf ein Minimum beschränkt werden. Auch erlaubte Nutzerzahlen von Raucherbereichen müssen unter Umständen verändert werden, sowie Regelungen für die häufig engen Kaffee-Ecken oder Tee-Küchen gefunden werden.


Welche Maßnahmen auch immer beschlossen werden - sie müssen letztlich auch implementiert werden. Damit sie wirksam sind, ist die Kommunikation mit den Mitarbeitenden im besten Fall regelmäßig zu erfolgen. Aber auch Lieferanten, Dienstleister, Kunden und Besucher etc. müssen logischerweise mit neuen Regelungen vertraut gemacht werden.

Falls Sie noch mehr Infos zum Thema "COVID-19-Pandemie: Rückkehr zur neuen Normalität" benötigen, können Sie auf der Seite der Controllit AG ein kostenfreies White Paper herunterladen - hierzu müssen Sie nicht einmal Ihre E-Mail-Adresse hinterlegen.


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